Mag. Sandra Wimmer MA
Arbeits- und Organisationspsychologie - Klinische- und Gesundheitspsychologie

Kann ich mir psychologische Behandlung leisten? Ein Leitfaden zur Finanzierung von psychologischer Behandlung

 

Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliche Gesundheit, doch viele Menschen zögern, sich Hilfe zu suchen, weil sie befürchten, sich die Behandlung nicht leisten zu können. In diesem Artikel möchte ich Ihnen Wege aufzeigen, wie Sie psychologische Unterstützung finden und finanzieren können.

Reflektion zum Inneren Konto: Was bin ich mir wert?

Sie stecken in einer belastenden Lebenssituation?

Ihre wirtschaftliche Situation zwingt Sie zum Durchhalten?

Die Unterstützung durch eine Psychologin scheint Ihnen nicht leistbar?

Eine andauernde Belastung beeinträchtigt viele Bereiche Ihrer Gesundheit nachhaltig. Körperliche Symptome wie Kopf- oder Magenschmerzen bis hin zu Herzkreislauferkrankungen sind die Folge. Es kommt zu einer wesentlich höheren finanziellen Belastung und einer noch stärkeren Beeinträchtigung Ihrer Lebensqualität.

Wenn Ihnen Ihr Körper und Ihre Psyche signalisieren, ich kann nicht mehr: Holen Sie sich frühzeitig die Unterstützung, die Sie brauchen.

Gewinne Sie selbst gestaltetes Wohlbefinden statt andauernder Erschöpfung. Gestalten Sie aktiv Ihre Freizeit und Ihre sozialen Kontakte statt ständig krank zu sein.

Vielleicht ist es am Ende die Investition in eine psychologische Behandlung, die Ihnen Geld sparen hilft.

 

1. Krankenversicherung

Gesetzliche Krankenversicherung (ÖGK, BVAEB, SVS, etc.)

Seit 1.1.2024 leisten die gesetzlichen Krankenversicherungen einen Kostenzuschuss für klinisch-psychologische Behandlungen. Um dies zu nutzen, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein (Informationsblatt der ÖGK)

Private Krankenversicherung

Die private Krankenversicherung bietet oft eine umfassendere Abdeckung, aber die Bedingungen können stark variieren. Es ist wichtig, die Versicherungspolizze genau zu überprüfen und eventuell direkt bei der Versicherung nachzufragen, welche Kosten übernommen werden und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen.

2. Freie Behandlungsplätze und Wartezeiten

Ein großes Problem in Österreich ist die lange Wartezeit auf einen Behandlungsplatz. Hier sind einige Tipps, wie Sie schneller zur Hilfe kommen:

  • Telefonische Sprechstunden: Manche BehandlerInnen bieten telefonische Sprechstunden an, um akute Krisen zu überbrücken.
  • Kliniken und Beratungsstellen: Psychiatrische Kliniken und Beratungsstellen bieten oft kurzfristige Hilfe an.
  • Online-Therapie: Sind meist günstiger und können schneller zugänglich sein - eigenen sich gut, um die Wartezeit auf einen face2face Termin zu überbrücken.

3. Alternativen und ergänzende Angebote

Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen sind eine wertvolle Ergänzung zur psychologischen Behandlung. Sie bieten einen Raum, um Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung von Menschen in ähnlichen Situationen zu erhalten.

Apps und Online-Angebote

Es gibt zahlreiche Apps und Online-Plattformen, die Unterstützung bei psychischen Problemen bieten. Einige davon sind sogar kostenfrei.

4. Sozialhilfe und andere Unterstützungsangebote

Für Menschen mit geringem Einkommen gibt es spezielle Angebote:

  • Beratungs- und Betreuungsstellen: In vielen Städten und Gemeinden gibt es sozialpsychiatrische Dienste, die kostenfreie Beratung und Unterstützung anbieten.
  • Sozialhilfe: Unter bestimmten Voraussetzungen können die Kosten für notwendige Therapien auch über Sozialhilfe abgedeckt werden.
  • Stiftungen und Vereine: Manche Stiftungen und gemeinnützige Vereine unterstützen Menschen in finanziellen Notlagen bei der Finanzierung von Therapien.

5. Finanzielle Tipps

Wenn Sie sich Sorgen um die Kosten machen, können folgende Tipps hilfreich sein:

  • Kostenübernahme klären: Klären Sie vor Beginn der Behandlung genau, welche Kosten von der Krankenkasse übernommen werden.
  • Ratenzahlung: Fragen Sie Ihre/n PsychologIn nach der Möglichkeit einer Ratenzahlung.
  • Steuerliche Absetzbarkeit: In einigen Fällen können Behandlungskosten als außergewöhnliche Belastungen steuerlich geltend gemacht werden.

Fazit

Psychologische Behandlung ist in Österreich für viele Menschen finanzierbar, besonders wenn man die Unterstützung der Krankenkassen in Anspruch nimmt. Es gibt zahlreiche Wege, um Zugang zu den benötigten Dienstleistungen zu erhalten. Scheuen Sie sich nicht, Hilfe zu suchen und die verschiedenen Optionen zu prüfen – Ihre psychische Gesundheit ist es wert!

Weiterführende Links

Indem Sie sich gut informieren und die verfügbaren Ressourcen nutzen, können Sie den ersten Schritt zu einer besseren psychischen Gesundheit machen.

Die Gesundheit ist es wert!